Kapstadt als Ausgangs- und Abschlussziel unserer Reise ist so, wie man Afrika ganz und gar nicht erwartet: Europäisch geprägt, weltoffen, pittoresk - einfach lebenswert. Nimmt man die Weingegend um Stellenbosch, die Kap-Halbinsel sowie die Strände der False Bay und des Bloubergstrands hinzu, ist Cape Town für mich persönlich die schönste Stadt der Welt.
Das ist natürlich nur die Oberfläche, wenn man so will die "vorzeigbare" Seite Kapstadt. Der Großteil der Bewohner Kapstadts sind in Townships untergebracht, wo sie in einfachen Unterkünfte ihr Dasein fristen. Der Wassermangel ist ein Thema, das jeden betrifft - auch die Touristen. Die Apartheid ist auch 25 Jahre nach der Auflösung allgegenwärtig und die sozialen Ungleichheiten gehen mit einer hohen Kriminalitätsrate einher.
Ich will hier aber keine Sozialkritik betreiben, sondern über eine tolle Stadt und deren Umgebung berichten - und da gibt es wahrlich viel zu schreiben.
Ankunft in Kapstadt nach 11,5 Stunden Direktflug mit der Condor durch die Nacht. Gepäck geschnappt und ab zur Mietwagenstation. Und welch Überraschung: Vorbei an den riesigen Schlangen bei Avis und Sixt, hatten wir in kürzester Zeit unseren Ford Fona, eine Abwandlung des Fiestas mit einem entscheidenden Unterschied: Dem Lenkrad auf der rechten Seite 😉. Am ersten Tag hatte ich leichte Eingewöhnungsprobleme, aber danach fuhr es sich auf der linken Seite wie zu Hause.
Unsere erste Unterkunft war bei Nikky im City Center etwa 10 Minuten Fußmarsch von der V&A Waterfront entfernt. Ein traumhafter Ausblick vom Balkon des siebten Stockwerks über das Hafengebiet hatten mich schon in der Anzeige angesprochen und erfüllte diese Erwartung auch im vollen Umfang.
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Ausblick von Nikky's Appartment |
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Ausblick von Nikky's Appartment |
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Waterfront |
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Waterfront |
Food Market |
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Canal District |
Life Guards @ Muizenberg Beach |
Bunte Strandhäuser am Muizenberg Strand |
Nach einem Abstecher über den Boulders Beach in Simon's Town, wo man Kolonien von Pinguinen beobachten kann, ging es über den Chapman's Peak Drive zurück nach Kapstadt. Diese Piste ist in den Fels der Küstenstraße geschlagen und bietet traumhafte Aussichtspunkte.
Atemberaubende Streckenführung |
Blick zurück |
aus der Vielzahl von schönen Ecken in Kapstadt selbst will ich zwei hervorheben, die uns besonders gut gefallen haben: Bo-Kaap und der Signal Hill.
Bo-Kaap
Das alte Malaien Viertel hat sich durch seine bunten Hausfronten zum Touristen Magnet entwickelt.
Rainbow Nation |
Bunt wie ein Regenbogen |
sogar die Moschee strahlt in Pastellfarben |
Signal Hill
Der Signal Hill ist ein bekannter Aussichtspunkt, von dem man auf das Gebiet von Greenpoint inkl. Stadion schauen kann und den kompletten "Cape Town Bowl" sieht - das Stadtzentrum, das wie in einer Salatschüssel unter einem liegt.
Greenpoint Stadium |
Hafengebiet |
CPT City Bowl |
Die Weingegend um Stellenbosch
Um zu unserer zweiten Unterkunft zu gelangen, mussten wir nur 50 Kilometer nach Stellenbosch fahren. Inmitten von Weinbergen ist Stellenbosch für seine kapholländischen Bauwerke bekannt. Wir bezogen unser Quartier bei Sean - sicher eine der schlechtesten Unterkünfte unserer Reise. Recht große Einliegerwohnung, aber dunkel und in die Jahre gekommen.
Die Fahrt über den Vier-Pässe-Pass nach Franschhoek gehörte landschaftlich mit zu den schönsten Erlebnissen des Trips.
Weinland |
Stellenbosch |
Stellenbosch |
Vier-Pässe-Pass |
Franschhoek |
Wineland |
Franschhoek |
Von Stellenbosch aus unternahmen wir einen Tagesausflug nach Hermanus, dem "wale spotting Point". Mit den Walen hat es nicht geklappt an dem Tag, aber die steil abfallenden Felsen untermalen eindrucksvoll die Rauheit des Meers.
Hermanus |
Natur Pur |
next destination - und wo geht's zu den WALEN? |
Hermanus Felsküste |
Am nächsten Morgen ging es 380 Kilometer weiter zu Rina und Andre nach Groot Brakrivier in der Nähe von Mossel Bay. Auf die schlechteste folgte prompt die beste Unterkunft: eine riesige Wohnung für vier Leute mit großem Balkon, toller Aussicht und einer sehr zuvorkommenden Gastgeberin Rina.
Im Nachbarort Klein Brakrivier residiert das Botlierskop Private Game Reserve, in dem wir am nächsten Morgen an einer kleinen Safari teilnahmen. Neben Rhinos gab es Elefanten, Löwen und alle möglichen Bock-Arten zu sehen.
Buntbock, eine Antilopenart |
War spät gestern Abend? |
Rhino Alarm |
Wildebeest oder einfach: GNUs |
Mossel Bay hat seine besten Tage eindeutig hinter sich: Die Ortschaft erinnerte eher an eine Geisterstadt. Zum Glück gab es den namensgebenden Muschelstrand und einen schönen Strand bei Sonnenaufgang.
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Yachthafen von Mossel Bay |
Strand von Mossel Bay |
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Mossel Bay |
Einem Tipp von Andre folgend nutzten wir die Fahrt zum Karoo für einen Abstecher zum Fransmanshoek. Neben der farbenprächtigen Felsküste machte Bea auf der Outdoor Toilette auch Bekanntschaft mit einer Schlange. Zum Glück war die schon tot - als wir später einem Ranger das Bild zeigten, meinte er, dass es sich um eine Puffotter handelt. Die Giftschlange, die für die meisten Schlangenbisse in Südafrika verantwortlich ist😱.
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Fransmanshoek |
Fransmanshoek |
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Gestatten - Otter, PUFF Otter |
Der Karoo Nationalpark versprach Ruhe und Erholung. Ohne WLAN und TV hatte man nichts zu tun, als Tiere mit der Kamera aufzustöbern. Interessant hier war vor allem der Birds Hide, ein getarnter Ausblick auf die Brutstätten der Vögel.
Strauß, Oryxantilope und Springbock in trauter Dreisamkeit |
KUDU Familie |
Southern Red Bishop Vogel |
Webervogel |
Steinböckchen - der überhört sicher nichts 😊 |
Der Weg zu unserem nächsten Ziel Knysna führte uns über den Swartberg Pass. Hier kann man wirklich sagen, dass der Weg das Ziel ist. Atemberaubende Ausblicke wechseln sich mit Felsschluchten ab. Das Örtchen Swartberg lud zu einem kurzen Aufenthalt ein.
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Swartberg Pass |
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Swartberg Pass |
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Swartberg |
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Swartberg |
In Knysna erwartete uns ein kleines Haus in einem Wohnpark mit Zugangskontrolle. Hier war die Lage gut: Direkt an einem See gelegen, der eine entspannende Ruhe ausstrahlte. Etwas gewöhnungsbedürftig war, dass die Seepromenade direkt vor unserem Wohnzimmer-Fenster verlief 😊.
Knysna selbst liegt nicht am Indischen Ozean, sondern inmitten einer Seenlandschaft. Daran grenzt auch die eigene Waterfront - nicht so imposant wie die in Kapstadt, aber durchaus ansprechend und auch hier "The place to be". Was für uns fast noch wichtiger war: Es gab dort einen Ocean Basket! In Summe waren wir sicher sechs Mal in diesem Seafood Restaurant - an den gegrillten Calamari in Zitronen-Knoblauch-Soße konnten wir uns einfach nicht satt essen 😋
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Knysna Waterfront |
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Knysna Seenlandschaft |
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Knysna Thesen Island |
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Mississippi Feeling in Afrika |
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Knysna Seenlandschaft |
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Knysna Seenlandschaft |
Kurz hinter Kynsna liegt Plettenberg Bay mit seinen weitläufigen Stränden. Bei unserem Tagsausflug sahen wir vom Ufer aus sogar Delfine!
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Delfine vor "the Plett" |
Strand von Plettenberg Bay |
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Beeindruckend |
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Dolphin's Point |
Auf der 200 Wegstrecke nach Jeffreys Bay passierten wir Birds of Eden, einen Vogelpark mit großer Artenvielfalt. Anfangs etwas skeptisch, begeisterte uns der Park und fesselte uns drei Stunden lang mit seinen Bewohnern.
Afrikanischer Lovebird |
Halsbandsittich |
Blauer konfrontierter Amazonas Papagei |
Chinesischer Fasan |
Jeffreys Bay war die letzte Station unserer Garden Route Tour. Hier waren wir in einem Hotel im toskanischen Stil untergebracht. Vom Ort selbst sahen wir außer dem Restaurant "Kitchen Windows", in dem wir zwei Mal zu Abend gegessen haben, recht wenig. Vielmehr war der Ort Ausgangspunkt für den Addo Elephant Park.
Addo Elephant Park
Safari ist eine seltsame Sache: Wer noch nicht an einer teilgenommen hat, kann den Reiz vermutlich schwer nachvollziehen. Wer aber das Glück hatte, schwärmt noch lange davon. 60 Elefanten an einem Wasserloch zu sehen, wie sie ihrem natürlichen Spieltrieb nachgehen, ist schon etwas Besonderes. Wenn einer von den Dickhäutern dann einen Meter an seinem Wagen vorbeizieht, lässt das keinen kalt. Herumzufahren und Tiere mit der Kamera einzufangen hat einen hohen Suchtfaktor 😎.
Pumba, das lachende Warzenschwein |
Badefreuden |
Im Konzert der Großen mittrompeten |
Vorsicht ist geboten am Wasserloch der Elefanten |
Nach Jeffreys Bay ging es mit dem Flieger von Port Elisabeth aus wieder zurück nach Kapstadt. Bei unserem zweiten Aufenthalt hatten wir mehr Glück mit dem Wetter und konnten noch 2,5 Tage Sonnenschein genießen. Untergebracht waren wir diese Mal bei Jani und Paddy direkt unterhalb des Tafelbergs.
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Blick aus unserem Apartment auf den Tafelberg |
Bei unserem zweiten Kapstadt Besuch stand neben Kalk Bay und Simon's Town auch der Bloubergstrand auf dem Programm. Er zeigt den Blick auf den Tafelberg, der oft auf Postkarten zu sehen ist.
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Kalk Bay |
Kalk Bay |
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Hafen von Kalk Bay |
False Bay |
Hafen von Simon's Town |
Simon's Town |
Bloubergstrand |
Bloubergstrand |
Am Tag unseres Abflugs hatten wir Zeit, den Kirstenbosch Botanical Garden zu besuchen. Nach einem gemütlichen Frühstück konnten wir die zahlreichen Arten der Proteas - Südafrikas Nationalpflanze - bewundern.
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Kirstenbosch Botanical Garden |
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Kirstenbosch Botanical Garden |
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Kirstenbosch Botanical Garden |
So konnten wir unseren Mietwagen abgeben, den Flieger besteigen und mit einer vom Piloten kommentierten Extra Runde über Kapstadt gebührend Abschied nehmen von Südafrika - war sicher nicht unser letzter Trip in dieses traumhafte Reiseziel.....